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Am Donnerstag, 2. September lesen Torsten Schäfer und ich in der Darmstädter Klause ab 19 Uhr aus unseren jüngsten Werken: Torsten Schäfer, Journalismus-Professor an der Hochschule Darmstadt und Autor, aus seinem Buch „Wasserpfade. Streifzüge an heimischen Ufern“ und ich aus meinem Möglichkeitsbuch. Davor, in der Pause und danach sorgt Songwriterin Lisa Beck für Zwischentöne. Im Anschluss möchten wir den Dialog mit allen bei einem köstlichen Kaltgetränk in lockerer Runde suchen - es mutet an wie ein Symposion und wer weiß: Vielleicht gelingt es? Der Eintritt ist frei.
Wo Arten sterben, der Klimawandel dramatisch spürbar wird und kaum ökonomisch-politische Schritte dagegen unternommen werden, da schwindet der Möglichkeitssinn. Wenige nur sind noch in der Lage, aus dem Wirklichen zukunftsträchtige Perspektiven für das Leben auf diesem Planeten abzuleiten. Dann tritt eine Bewusstseinslage auf den Plan, die früher einmal unter dem Begriff von "No Future" firmierte. Und Resignation paart sich nur allzu oft mit politischer Regression. Wo alles kaputt wirkt und keine Gestaltungsmöglichkeiten mehr vorhanden zu sein scheinen, ist der Faschismus nicht weit. Davor warnen nicht nur zeitdiagnostische Stimmen. Der Verlust an Alternativen zum Bestehenden ist ein gewichtiges Thema der Philosophie der Neuzeit. Ich möchte auf die gesellschaftstheoretische Problemlage mit einigen Passagen aus meinem Buch hinweisen.
Doch vielleicht ist der obige Ansatz zu düster, zu groß: Vielleicht überfordert die planetar-dystopische Perspektive auf Dauer und für sich allein gestellt? Dann wird es wichtig, das Große im Kleinen zu sehen. Im Regionalen den Verlust an Artenvielfalt und die Freude an intakter Natur erzählen, aber auch erstrebenswerte Möglichkeiten und Alternativen aufzuschlüsseln. Warum also nicht auf „Wasserpfaden“ entlang der Gewässer rund um Darmstadt wandeln, um das planetare Ausmaß der Zerstörung vor Ort zu begreifen - und die Schönheiten dabei zu sehen, die es zu retten und zu pflegen gilt. Davon erzählt und liest Torsten Schäfer in seinem Buch. Und warum nicht im Wandeln auf solchen Darmstädter Pfaden neuen Möglichkeitsinn schöpfen - und diesen mit guten Argumenten und geschliffenen Gedanken kennenlernen - um ganz anders, hinterher über Zukunft nachdenken zu können? Vielleicht mit neuen Bildern aus der „Klause“ in die Welt zu gehen? Dazu laden wir ein.